Katholische Seelsorgeeinheit Ravensburg West

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Karfreitag: "Und vergib uns unsere Schuld"

Impulse zu Karfreitag 2013

Im Zusammenhang mit der Predigtreihe zum Vaterunser

 

L1   … und vergib uns unsere Schuld …

1.  verraten – Jesus!

Für uns so schwer zu verstehen?

L2:    Gott,

·        vergib uns das Netz der großen Ausreden, in dem unser ICH gefangen ist.

·        vergib uns unsere ständigen Entschuldigungen

·        vergibt uns unsere Angst, die unsere Erkenntnis trübt.

·        vergibt uns, dass wir die eigene Verantwortung an andere abgeben, anstatt selber zu entscheiden.

·        vergibt uns, wenn wir unserem Gefühl nicht trauen und an der Oberfläche bleiben.

·        Vergib uns Neid und Eifersucht, die blind machen und Menschen zerstören.

L1:  Ja, Gott, wir ahnen, dass unser Leben nur wirklich gelingen kann, wenn wir fest darauf vertrauen, dass du trotz allen Fehlern und allem Versagen zu uns hältst. So finden wir die Wahrheit unseres Daseins und ahnen deine Größe. So dürfen wir deinen Geist atmen, der uns hineinreißt in die Freiheit.

 

L1 … und vergib uns unsere Schuld …

2. verleugnet – Jesus!

Für uns kaum zu begreifen? Warum lassen seine engsten Freunde ihn im Stich?

L2:   Gott,

·        vergibt uns unsere Angst, die uns die besten Vorsätze vergessen lässt.

·        vergib uns, wenn wir nicht ehrlich zu uns selber stehen, sondern Masken aufsetzen und uns in Rollen flüchten.

·        vergib uns alle Lügen und alle Unechtheit, die uns am Leben hindern

·        vergib uns, wenn unsere Vergangenheit uns einholt, wenn alte Wunden aufbrechen und alte Erfahrungen Macht über uns gewinnen

·        vergib uns, unsere Sicherheit, dass nur die anderen die Fehler machen

 

L1: Ja, Gott, wir ahnen, dass wir nur im Schutz deiner Vergebung uns selber finden werden. Stärke uns bei jedem Neuanfang und schenke uns Geduld mit uns selbst, auch wenn nur ganz kleine Schritte möglich sind.

 

L 1: … und vergib uns unser Schuld …

3. verurteilt – Jesus!

Für uns so unfassbar, weil er doch so ein guter Mensch war?

L2:   Gott,

·        vergib uns, wenn wir nicht selber denken, sondern vorgedachten Lügen Glauben schenken

·        vergib uns, wenn wir schnell sind mit den eigenen Urteilen

·        vergibt uns, wenn Vorurteile unsere Sinne trüben

·        vergib uns, wenn wir immer wieder versuchen, Menschen in Schubladen zu sperren, aus denen sie nie wieder herauskommen werden.

·        vergib uns, wenn wir durch Rechthaberei und Eitelkeit andere Menschen klein machen.

L1:  Ja, Gott, wir glauben, dass du uns verstehst.

Diese Gewissheit lässt uns immer wieder entschlossen und voller innerer Freiheit die notwendigen Schritte in unserem Leben gehen.

Du bist der Gott-mit-uns. Du bist der Ursprung und das Ziel aller Menschen. Dieser Glaube lässt uns auch mit unseren eigenen Fehlern barmherzig umgehen.

 

L 1: … und vergib uns unser Schuld …

4. verworfen – Jesus!

Was hat er getan?

Gott,

·        vergib uns, wenn wir selber Menschen auf’s Kreuz legen

·        vergib uns, wenn wir den anderen keine Chance lassen

·        vergib uns, wenn der Hochmut uns die Urteilskraft verdunkelt;

·        vergibt uns, wenn wir anderen Menschen die Vergebung verweigern, weil der Hass so hart macht;

·        vergib uns, wenn alte Traditionen nicht überwunden werden können, obwohl sie heute ungerecht sind und Menschen zerstören;

·        Vergib uns, wenn wir den bequemen Weg wählen und nichts ändern wollen, obwohl wir die Notwendigkeit zur Veränderung sehen;

L2: Ja, Gott, heb uns hinweg über allen Selbsthass und Kleinmut. Gib uns die Weite deiner Güte und deiner Barmherzigkeit. Lass uns in dein lebenspendendes Licht eintauchen. So kann das Gute in unserer Welt machtvoll um sich greifen, damit die Menschen aus deiner Quelle des Lebens trinken können.

 

L 1: … und vergib uns unser Schuld …

5. vergraben – Jesus!

Sind damit auch die Hoffnungen begraben?

L 2:  Gott,

·        Vergib uns unsere Mutlosigkeit in so vielen Situationen, die so ausweglos erscheinen;

·        Vergib uns unsere Zweifel, dass auch der Tod im Leben den Keim der Auferstehung in sich trägt.

·        Vergibt uns unsere Verliebtheit in die Trauer, die lähmt und keine neuen Aufbrüche mehr zulässt.

·        Vergib uns, wenn wir dem Gefühl der Ohnmacht nachgeben, so dass wir selber nicht mehr aktiv werden müssen;

·        Vergib uns unser Versagen und kehr du die Spuren fort, die wir zerstörerisch in fremden Leben hinterlassen haben

L 1:  Ja, Gott, du bist der Atem unserer Seele. Jeder Neuanfang bekommt seinen Lebensimpuls aus dir. Du bist die Vergebung aller unserer Schuld. Diese Gewissheit gibt uns die Kraft immer wieder neu deine Gegenwart mitten in unserer gespaltenen Welt zu bezeugen. Du bist der Antrieb in unserem Leben, damit wir auch den Glauben an uns selbst nicht verlieren.

© R. Hübschle, 2013

 

Die Impulse finden Sie hier als pdf.