Katholische Seelsorgeeinheit Ravensburg West

Pfarrbüro der Seelsorgeeinheit
Ravensburg West
Schwalbenweg 5
88213 Ravensburg

Tel. 0751-7912430
Fax 0751-7912440
E-Mail: Info-Dreifaltigkeit.RV@drs.de

 

 

2. Advent - Shirin Ebadi

Lesung: Jes 2, 1-5

Das Wort, das Jesája, der Sohn des Amoz, über Juda und Jerusalem geschaut hat.
Am Ende der Tage wird es geschehen:
Der Berg des Hauses des Herrn steht fest gegründet als höchster der Berge; er überragt alle Hügel.
Zu ihm strömen alle Nationen.
Viele Völker gehen und sagen:
Auf, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn und zum Haus des Gottes Jakobs.
Er unterweise uns in seinen Wegen, auf seinen Pfaden wollen wir gehen.
Denn vom Zion zieht Weisung aus und das Wort des Herrn von Jerusalem.
Er wird Recht schaffen zwischen den Nationen und viele Völker zurechtweisen.
Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Lanzen zu Winzermessern.
Sie erheben nicht das Schwert, Nation gegen Nation, und sie erlernen nicht mehr den Krieg.
Haus Jakob, auf, wir wollen gehen im Licht des Herrn.

 

Evangelium: Lk 1, 39-55

In diesen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.
Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet.
Und es geschah, als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.
Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?
Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.
Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.
Da sagte Maria:
Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.

 

Predigt

Liebe Christinnen und Christen,

Die heutige Predigt wäre eigentlich das Ergebnis der Überlegungen von Angelika Böhm.

Angelika Böhm ist seit einer Woche krank und es ist noch nicht klar bis wann sie wieder voll einsatzfähig sein wird.

Deswegen muss auch die Predigt heute von ihr zu unserer Predigtreihe ausfallen.

Sie hat mir noch einige Stichworte zukommen lassen, was Sie Ihnen gerne zu diesem Thema: „Dein Friede kommt nicht durch Gewalt“ gesagt hätte an dieser Stelle.

Geplant war, dass sie neben dem Text des Magnifikats die Person von Frau Shirin Ebadi Ihnen vorstellt.  – Bild auf der Kerze in der Krippe -

Frau Ebadi ist 1947 im Iran geboren.

Sie war die erste Richterin in der Republik Iran und hat sich vor allem für die Rechte von Frauen und Kindern im Iran stark gemacht.

Im Jahr 2003 hat sie als erste muslimische Frau den Friedensnobelpreis bekommen wegen ihrem unerschrockenen Einsatz für Demokratie und Menschenrechte im Iran.

Sie hat ihn ganz bewusst ohne Kopftuch entgegengenommen.

Frau Ebadi lebt seit 2009 im Exil in England.

Auch von dort aus stützt sie die Frauenbewegung im Iran und setzt sich für Frauen und Kinderrechte ein.

Aus ihrem Exil heraus begleitet sie aber auch politisch Gefangene, die aufgrund ihres Einsatzes für Menschenrechte im Iran im Gefängnis sitzen.

Aktuell steht sie zu den Frauen im Iran, die sich gegen die Herrschaft der Mullahs auflehnen.

Frau Ebadi ist eine starke Frau, die sich auch in ihrer Religion politisch einsetzt.

Maria ist durch das Magnifikat ein leuchtendes Vorbild für den Einsatz für Frauen.

Maria kann aufgrund ihrer Lebensgeschichte auch als Kämpferin gesehen werden, die sich für die Rechte von Frauen einsetzt.

Der Zielsatz von Frau Böhm für diese Predigt ist:

… er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.

Frau Böhm grüßt Sie alle sehr herzlich und verspricht Ihnen, dass sie irgendwann diese Predigt zum Magnifikat nachholen wird.

© R. Hübschle 2022

 

HIER finden Sie die Predigt im pdf-Format.