Katholische Seelsorgeeinheit Ravensburg West

Pfarrbüro der Seelsorgeeinheit
Ravensburg West
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88213 Ravensburg

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Trauer um Stefan Warthmann

Die Kirchengemeinde Zur Heiligsten Dreifaltigkeit in Ravensburg und die Seelsorgeeinheit Ravensburg/West trauert um Dr. Stefan Warthmann. Am 26. Januar 2024 ist er in seiner Wohnung in Stuttgart völlig unerwartet verstorben.

Stefan Warthmann ist in Ravensburg aufgewachsen und hat sich seit seiner Jugendzeit in der Kirchengemeinde auf vielfältige Weise engagiert.

Die Kirchengemeinde verliert einen herausragenden Theologen und einen genialen Chorleiter. In zahlreichen Festgottesdiensten und bei seinen jährlichen Konzerten hat er den Zuhörenden mit der Musik, die er mit seinem Projektchor „VierCant“ gestaltet hat, eindrucksvoll die christliche Botschaft verkündet.

Mit Stefan Warthmann verlieren wir einen Menschen mit hoher Intelligenz, mit liebevoller Eloquenz und mit großem Wissen, einen Mann mit Durchsetzungsvermögen und mit einem weiten Herzen.

Unser tiefes Mitgefühl gilt seinem Ehemann Per Protoschill, seinen Eltern und seinem Bruder mit Familie.

Die Welt in Ravensburg und in Stuttgart ist ärmer geworden.

Für das Pastoralteam und alle Ehrenamtlichen der Seelsorgeeinheit Ravensburg/West

Reinhold Hübschle, Pfarrer

                             

"Taldorfer Erklärung" der Kirchengemeinderäte zum Missbrauchsskandal

Taldorfer Erklärung der Kirchengemeinderäte aller fünf Kirchengemeinden in der Seelsorgeeinheit Ravensburg-West zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche

Als Christinnen und Christen, die sich in der katholischen Kirche engagieren und durch ihr Ehrenamt ihre Verbindung zur katholischen Kirche zum Ausdruck bringen, können und wollen wir zur Veröffentlichung des Missbrauchsberichts vor vier Wochen nicht schweigen.

Wir stellen Folgendes fest:

Die Taten wurden nicht durch Strukturen begangen, sondern durch Männer der katholischen Kirche.

Die Taten wurden durch andere Männer gedeckt, vertuscht und verharmlost, Aufklärung wurde behindert und verhindert. Durch Versetzung der Täter wurden Schutzbefohlene weiterhin der Gefahr des Missbrauchs ausgesetzt.

Es braucht eine konsequente strafrechtliche und kirchenrechtliche Verfolgung der Täter.

Ungeachtet einer zusätzlichen kirchen- und/oder strafrechtlichen Verantwortung fordern wir die Übernahme politischer Verantwortung durch die verantwortlichen Männer in den Diözesanleitungen, die Täter gedeckt, Taten vertuscht und Aufklärung verhindert haben.

Betroffenheits- und allgemeine Schambekundungen über die veröffentlichten Verbrechen genügen nicht! In allen uns zugänglichen Stellungnahmen zum Missbrauchsbericht und insbesondere in der Pressemitteilung der deutschen Bischofskonferenz vom 27.9.2018 zum Bericht vermissen wir jegliches Eingeständnis persönlicher Verantwortung.

Wir fordern von allen Diözesen eine Öffnung ihrer Archive und eine unabhängige Untersuchung. Absolute Transparenz ist Voraussetzung dafür, die schwer beschädigte Glaubwürdigkeit der Kirche wiederherzustellen.

Wir gestehen zu, dass sich seit acht Jahren Einiges zum Besseren verändert hat. Zusätzlich müssen aber die spezifischen Strukturen in der katholischen Kirche, in denen diese Verbrechen geschehen konnten, gesehen, benannt und verändert werden: Die Haltung zur Sexualität und die männerbündlerische Mach-Struktur innerhalb der kirchlichen Hierarchie.

Wir fordern von der Amtskirche eine den Menschen gerecht werdende realistische Bewertung der Sexualität, die weder eine verkrampfte Überhöhung noch eine Verteufelung der Sexualität beinhaltet. Wissenschaftliche Erkenntnisse der Psychologie und der Sexualmedizin müssen in diese Neubewertung mit einfließen.

Das Aufbrechen der männerbündlerischen Struktur in der katholischen Kirche hat auf verschiedenen Ebenen eine große Tragweite. Es braucht das Amt für alle, tradierte Hierarchien müssen verändert wurden. Gleichwohl greifen angesichts des Zusammenhangs zwischen aufgedeckten Verbrechen und begünstigenden kirchlichen Strukturen an der Oberfläche ansetzende Maßnahmen entschieden zu kurz.

Im Übrigen unterstützen wir die ausführliche Stellungnahme des Diözesanrates der Erzdiözese Köln vom 4.10.2018 (s. auch untenstehende Links).

Ravensburg, 19.10.2018, die 2. Vorsitzenden im Namen ihrer Gremien

K. Widmaier, St. Columban, Bavendorf

U. Mohr, St. Isidor, Eggartskirch

Claudius Myhsok, St. Nikolaus, Schmalegg

M. Holzmüller, St. Petrus und Paulus, Taldorf

Dr. S. Locher, Zur Heiligsten Dreifaltigkeit, Ravensburg

 

HIER finden Sie die obenstehende Erklärung im pdf-Format.

HIER finden Sie die ausführliche Stellungnahme des Diözesanrates der Erzdiözese Köln im pdf-Format.

HIER finden Sie die Zusammenfassung der Stellungnahme des Diözesanrates der Erzdiözese Köln im pdf-Format.